Wo im Sommer noch Abstände und Hygieneregeln gut mit Außengastronomie bzw. Open Air Flächen improvisiert eingehalten werden konnten, steht nun der erste “Corona-Winter” bevor. Gerade kleine Clubs und Gastronomen, welche vielleicht nur wenige Quadratmeter zur Verfügung haben stehen nun vor einer großen Herausforderung. Die Rechnung und Kostendeckung wird vielerorts nicht aufgehen. Bilder wie oben, werden womöglich bis auf weiteres der Vergangenheit angehören. Gerade die Veranstaltungs- und Musikbranche, die in den Jahren 2017-2019 einen regelrechten Boom erlebte steht nicht nur aufgrund der baldigen Temperaturen “auf dünnem Eis”. Um ihrem Unmut Luft zu machen versammelten sich am Samstag in Frankfurt einige Unterstützer der Bewegung “Alarmstufe Rot”. Ob und wie die Politik auf die Forderungen und Wünsche der Branche (welche aus vielen Solo-Selbständigen besteht) eingehen wird ist bis heute noch immer unklar. Und so ist davon auszugehen, dass in diesen Monaten noch viele weitere Menschen aus kulturellen Bereichen das Handtuch werfen müssen, um sich mit einem alternativen Job (sofern es denn welche gibt) zu arrangieren.
Entscheidend ist, dass noch viele weitere Berufe betroffen sind, als die, die man auf den ersten Blick wahrnimmt. Projekte die mehrere Jahre der Planung benötigen, können nicht einfach so “pausiert” und im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Dies trifft zum Beispiel auch zahlreiche Theaterveranstalter, die aufgrund der fehlenden Einnahmen in diesem Jahr keine neuen Stücke für’s nächste Jahr “einkaufen” können.
Auch wenn in den nächsten Monaten eine medizinische Lösung auf den derzeit bekannten (aber noch nicht vollständig erforschten) Covid19 Virus gefunden wird, wird der große Knall und das kulturelle Loch noch Jahre danach seine Auswirkungen haben.
Im Volksmund und in der Politik mögen Kunst und Kultur möglicherweise als “add on” und nicht als überlebensnotwendige Mechanismen gesehen werden, sind sie gerade in diesen Zeiten für die Seele und Psyche des Menschen wichtiger denn je.
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