Claudia Jung -Eine Künstlerin mit vielen Facetten im Interview

Claudia Jung ist und bleibt die große Dame des deutschen Schlagers. Seit über 30 Jahren landet sie einen Hit nach dem anderen, ist sich stets treu geblieben und unglaublich bodenständig zudem. Ihre Fans lieben ihre Ehrlichkeit, ihre Musik, die vielen Anhängern aus der Seele spricht und ihre Natürlichkeit mit der sie stets zu begeistern weiß und ihr Publikum ein um das andere Mal in den Bann zieht. Wir hatten die Gelegenheit, sie im Rahmen eines ihrer zahlreichen Auftritte anzutreffen und für ein Interview zu gewinnen:

BM:Liebe Claudia, Du kommst gerade gut gelaunt und vielleicht auch ein wenig erholt von der “U104 Schlagerreise” aus Mallorca zurück. Wie war es denn dort, und wie darf man sich das vor Ort vorstellen?

Claudia Jung: Ach, es war cool. Man hat solche Berührungspunkte – sage ich mal – beim Frühstück oder am Abend nochmals. Aber man muss, wenn mal als Urlauber vor Ort ist, zum Beispiel die Anlage nicht verlassen, weil man dort alles vorfindet. Natürlich ist es so, wenn Du als Künstler dabei bist, wird man eben auch angesprochen, aber das ist ja völlig okay. Aber es gibt auch die Möglichkeit, Ausflüge zu machen, ja, und dann hat jeder von uns seinen Auftritt über die Woche verteilt, wobei einige nicht die ganze Zeit da bleiben, weil sie eben noch in der Woche andere Jobs zu absolvieren haben. Klaus Densow hatte mich schon so oft angesprochen, dort mal mitzumachen, was aber bislang mein Terminkalender nicht zuließ. Aber jetzt bin ich soweit, dass ich für nächstes Jahr auch schon wieder dabei sein möchte, wobei ich dummerweise meinen Terminkalender nicht dabei hatte und feststellen musste, dass ich am 3. Mai 2019 einen Live-Termin mit Band im Ratinger Stadttheater habe. Da aber die nächste Schlagerreise vom 30.4. – 7.05. 2019 geht, habe ich da ein kleines Problem… Entweder komme ich dann eben danach nach Mallorca, oder ich fliege mal zwischendurch nach Düsseldorf, mache dort meine Mucke und dann wieder zurück… Wir warten es mal ab.

BM: Wie sieht es aus mit den Vorbereitungen für das kommende Album? Auf was dürfen sich Deine Fans freuen?

Claudia Jung: Na ja, die Hauptarbeit obliegt ja meinem Team. So war Achim Radloff zum Beispiel rund eine Woche bei uns im Studio; gestern wurden die Chöre eingesungen und haben fleißig gemischt, und ich muss noch die zweite Stimme einsingen. Es wird etliche tanzbare und moderne Nummern geben und natürlich auch Balladen, zwar nicht so viele, aber ich muss sagen, die sind so der Hammer, dass selbst ich im Vorfeld schon direkt Gänsehaut bekommen habe. Weißt Du, die Texte von der genialen Edith Jeske – das ist einfach sowas von passend und wie für mich gemacht. Davor ziehe ich jedes Mal den Hut, wenn sich jemand so ausdrücken kann. Ich glaube, man kann sagen, da besteht eine Seelenverwandtschaft.

BM: Du bist seit über 30 Jahren auf der Bühne, was hat sich Deiner Meinung nach am meisten in der Musikszene verändert?

Claudia Jung: Also – für mich gesprochen – hat sich nichts verändert, denn die Leidenschaft für das Singen und das Aufnehmen neuer Alben ist einfach immer noch gleich. Die Musik ansich hat sich schon verändert, klar, es gibt neue Sounds, und alles muss moderner klingen. Was sich aber sehr verändert hat, ist dieser Kampf da draußen. Ich habe immer so das Gefühl, dass es nicht mehr so viele Veranstaltungen wie früher gibt, wobei es heutzutage nicht mehr Leute gibt, die sich das teilen müssen. Es ist vieles sehr unzuverlässig geworden, auch das Fernsehen… Ach, lass uns einfach nicht darüber philosphieren.

BM: Trotzdem ist Dein Terminkalender aber gut gefüllt, und viele Deiner Fans lassen den Gedanken einer eigenen Tour laut werden. Wie sieht es aus?

Claudia Jung: Ja, das stimmt, wobei ich zwischendurch auch viele Veranstaltungen mit einem Benefizgedanken dahinter mache, womit ich nicht gerade den Kühlschrank füllen kann, aber das macht mir eben auch sehr viel Freude. Und ganz ehrlich, im Moment gefällt mir das alles recht gut, dass es sich so die Waage hält und einfach so abwechslungsreich ist. So wie jetzt gerade: ein paar Auftritte auf Mallorca zu haben, für Fans da zu sein, Urlaub machen, ein wenig dabei abzuschalten, mit Freunden essen gehen. Und daheim genauso… Von allem etwas. Mal gibt es im Studio etwas zu tun, dann wieder in der Küche kochen, backen, “einfach die 1.000 Frauen ‘raus hängen lassen”. Und ganz ehrlich – so eine eigene Tour ist ja etwas völlig anderes. Jeden Tag woanders zu sein, ist zudem wahnsinnig anstrengend. Dazu kommt mein Anspruch an die Hallen, an die Musiker, an die Produktion. Ich möchte zum Beispiel keine Tour mit Halbplayback machen, nicht, weil es schlechter ist, aber ich habe doch ziemlich hohe Ansprüche. Das bedeutet natürlich, dass man – bevor überhaupt ein Ticket verkauft ist – jede Menge Kosten quasi an der Backe hat. Und da ich nicht zu denjenigen gehöre, die momentan riesige Hallen füllt, ist das eigentlich illusorisch, da es immer schwieriger wird, kostendeckend zu arbeiten.

Fotocredits: Guido Karp/Christine Kröning


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