Bei Raab gewonnen. Plattenvertrag unterschrieben. „Satellite“ veröffentlicht. Bei
Wetten, Dass ..? aufgetreten. Erstes Album gemacht. Nach Oslo geflogen. Zwölf
Punkte von Lettland gekriegt. Ein Schildkrötenmädchen synchronisiert. Werbewirksam
in einem Kleinwagen gesessen. In der Sesamstrasse ergreifendes Duett
mit Ernie gesungen. „Taken By A Stranger“ veröffentlicht. Zweites Album gemacht.
Sechs Songs gleichzeitig in den Top 100 gehabt. Kai Pflaume und Gary Barlow
beim Echo kennengelernt. Deutschlandtour absolviert. Nach Düsseldorf gefahren.
Dort von Frank Elstner interviewt worden. Acht Punkte von Lettland gekriegt. Für
Matthias Schweighöfer gesungen. Ein Bett gekauft. Reingelegt. Ausgeschlafen.
Wenn dein Leben zwei Jahre lang im Schnelldurchlauf stattfindet, solltest du
irgendwann mal kurz nachschauen, ob das Ding auch `ne Pausetaste hat: Nach
zwei mit Platin ausgezeichneten Nummer-1-Alben, diversen Musikpreisen und
einem 10-Jahres-Vorrat an Vielfliegermeilen wollte
LENA MEYER-LANDRUT
das
Jahr 2011 eigentlich in Ruhe auf ihrer Couch und an der Uni Köln verbringen.
„Grundfragen der Erkenntnis- und Sprachphilosophie” statt Tonstudio und
Wok-WM.
Lange gehalten hat dieser Vorsatz dann aber zum Glück nicht. Stattdessen stand
ein musikalischer Neustart an. Mit eigenen Texten und Melodien im Kopf reiste die
21-Jährige durch Europa, traf sich mit Musikern und bastelte sich ganz in Ruhe ihr
erstes eigenes Album zusammen: In Stockholm trank sie mit Linda Carlsson („Miss
Li“) viel zu starken, schwedischen Kaffee, bei Johnny McDaid („Snow Patrol“) in
London ließ sie sich von einem nächtlichen Feueralarm inspirieren und in Hamburg
suchte sie mit Alexander Schroer („Mobilée“) sieben Monate lang zu einer
bestimmten Melodie den richtigen Text. Nach einem Jahr kehrte sie schließlich
zurück. Mit neuen Erfahrungen, ein paar neuen Lieblingsmenschen und einem
neuen Album in der Tasche:
STARDUST
.
Phantasielose Musikjournalisten und desillusionierte Werbetexter würden jetzt
wahrscheinlich von
LENA
s „persönlichstem“ Album sprechen. Aber im Prinzip ist
das ja auch nur die Plattenfirmen-Übersetzung von „Sich-von-niemandemmehr-
reinreden-lassen“.
LENA
hat gemacht, worauf sie Lust hatte und heraus
kamen zwölf sehr unterschiedliche, positive Popsongs.
STARDUST
ist eigenwilliger
und verspielter als seine Vorgänger, die neuen Lieder sind eingängig, ohne sich
irgendwo anzubiedern.
Gemeinsam mit dem Hamburger Produzenten Swen Meyer („Kettcar“, „Tomte“,
„Tim Bendzko“) und dem Schweden Sonny Gustafsson entstand so ein
detailverliebt arrangiertes Album, auf dem melancholische Momentaufnahmen
(„Goosebumps“) ebenso ihren Platz haben, wie schräg polternde
Swing-Nummern („Mr. Arrow Key“) und stadionkompatible Hippie-Hymnen
(„Stardust“).
Weitere Informationen auf
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WWW.JOURNALISTENLOUNGE.DE
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